Neapolitanische Pizza - Das Original

Pizza Napoletana – mittlerweile als Weltkulturerbe anerkannt, gilt als das Original unter den Pizza-Teigen und besteht in dieser geschützten Form nur aus 4, bzw. 5 Zutaten:  Mehl, Wasser, Salz, Hefe und ... Zeit.

Über den perfekten Pizzateig wurden schon Abhandlungen geschrieben und es scheiden sich bis heute die
Geister, welches Rezept tatsächlich das Beste ist. Im Folgenden möchten wir daher ein klassisches und einfaches Grundrezept vorstellen, welches garantiert gelingt und gleichzeitig der „perfekten“ Pizza schon sehr nahekommt. Auf ein paar wichtige Dinge gehen wir jedoch noch vorab ein:

Hydration ist der Anteil vom Wasser zum Mehl. Wenn wir 1 kg Mehl verwenden und 600 ml Wasser hinzugeben, hat der Teig eine 60%-ige Hydration. Je höher der Anteil vom Wasser im Teig ist, desto weicher und luftiger wird der Teig. Ist der Teig jedoch zu feucht, lässt er sich schwieriger verarbeiten. Um es einfach zu halten, arbeiten wir bei diesem Grund-Rezept zunächst mit einer Hydration von 60 % (also 300 ml Wasser auf 500 g Mehl), Wer möchte, kann es mit etwas Übung auch einmal mit 65 % Hydration versuchen.

Um einen hohen Wasseranteil im Teig aufnehmen zu können, brauchen wir noch das richtige Mehl. Das in Deutschland gängigste Mehl Typ 405 hat zwar den richtigen Mahlgrad, jedoch fehlt es dem Mehl an Mineralstoffen, insbesondere am Eiweißgehalt. Wir benötigen für dieses Rezept einen Eisweißgehalt von 12-13 g pro 100 g Mehl, was in den meisten Pizzamehlen mit dem Typ 00 (Tipo 00) enthalten ist. Pizzamehle mit Typ 00 finden sich in den meisten gut sortierten Lebensmittelgeschäften, seltener jedoch beim Discounter.

Der Anteil der Hefe in diesem Rezept ist bewusst so gering gehalten, im Kontrast zu einigen schnellen Pizzateig-Rezepten, welche zwar in wenigen Stunden fertig sind, aber dadurch sehr stark nach Hefe schmecken. Hinzu kommt, dass Pizzateige mit viel Hefe deutlich schwerer bekömmlich sind.

Kommen wir nun zum Rezept:

Zutaten

  • 500 g Mehl Tipo 00 (mindestens 12 % Eiweiß)
  • 300 g Wasser eiskalt (besser abwiegen anstatt messen)
  • 0,5 g – maximal 1g frische Hefe (Das ist ca. ein kleines Kügelchen mit 8-10 mm Durchmesser)
  • 15 g Meersalz
  1. Zunächst muss das Salz im Wasser aufgelöst werden.
  2. Dann werden die Hefe und das Mehl hinzugegeben und alles verknetet. Wer den Teig mit den Händen kneten möchte, sollte mindestens 25-30 Minuten kneten. Das ist wichtig, da sich durch das Kneten das Gluten-Gerüst bildet, welches dafür sorgt, dass der Teig elastisch wird. Knetet man nicht lange genug, kann der Pizzateig später einreißen. Alternativ kann der Teig auch bei niedriger Stufe mit der Küchenmaschine ca. 10 Minuten geknetet werden. Dabei sollte man jedoch die Temperatur des Teigs beachten und ggf. mit einem Einstichthermometer messen. Die Temperatur sollte bei maximal 25°C liegen, damit die Hefe nicht zu schnell anfängt zu arbeiten.
  3. Man kann die richtige Konsistenz des Teiges zudem an dem so genannten Fenstertest erkennen, bei dem man einen Teil des Teigs langsam auseinanderzieht, so dass man beinahe hindurchsehen kann, der Teig jedoch nicht reißt.
  4. Sobald der Teig fertig geknetet ist, wird er zu einer straffen Kugel geformt, in eine Schüssel gegeben und mit einem Deckel oder Klarsichtfolie abgedeckt.
  5. Einige neapolitanischen Teig-Rezepte lassen den Teig nun noch ca. 24h im Kühlschrank ruhen, bevor die so genannte „Stockgare“ bei Raumtemperatur beginnt und die Hefe dann erst zu arbeiten beginnt. In unserem Einsteiger Grund-Rezept beginnen wir jedoch direkt mit der „Stockgare“ und lassen den Teig nun 12-14 Stunden bei Raumtemperatur gehen.
  6. Nach der „Stockgare“ wird der Teig in 3 gleichgroße Stücke geteilt, rund gerollt und in ein etwas breiteres, abgedecktes Gefäß gegeben für die so genannte „Stückgare“. Hier sollte der Boden mit etwas Mehl (oder Semola) bestreut werden und die Teiglinge nicht zu dicht aneinandergesetzt werden, da die Teiglinge nun etwas aufgehen werden.
  7. Nach nun ca. 10-12 Stunden ist unser neapolitanischer
    Pizzateig fertig für die weitere Verarbeitung.

Die Teiglinge können jetzt einzeln entnommen und in Form gebracht werden.

WICHTIG: Bitte auf keinen Fall ein Nudelholz verwenden, da sonst die ganze Luft, welche sich nun über 24 Stunden gebildet hat, wieder aus dem Teig gedrückt wird.

Stattdessen einfach den Teigling auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche legen und mit den Fingerspitzen von innen nach außen langsam plattdrücken, den Rand jedoch unbearbeitet lassen, damit dieser besonders fluffig bleibt und die typische Form bekommt.

Im nächsten Schritt die Pizza in die Hände nehmen und mit dem Handrücken langsam rundum auseinanderziehen.

Durch Kombination der beiden Schritte erhält man nach und nach eine gleichmäßige Form mit einem recht dünnen Boden und breitem Rand.

Nun die fertig geformte Pizza am besten auf einen bemehlten Pizzaschieber legen und nach Belieben belegen.

Die traditionelle neapolitanische Pizza wird immer zunächst mit einer dünnen Schicht aus Tomatensoße, dann abgetropftem Mozzarella (oder Büffelmozzarella) und erst als oberste Schicht mit anderen beliebigen Toppings belegt.

Hier unsere Empfehlung für eine leckere Tomatensoße:

Zum Schluss die fertig belegte Pizza für ca. 2 Minuten in dem mit 400°C vorgeheizten Pizzaofen backen.